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Fördert lernenzusein die Entwicklung nachhaltiger Gesellschaften?

Laut UNESCO-Kommission kann das Ziel 4.7 nachhaltiger Gesellschaften durch den transformativen Beitrag von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Global Citizenship Education (GCED) erreicht werden.

Trägt der Nutzen von lernenzusein überwiegend zur Erreichung der formulierten BNE- und GCED-Ziele bei? Forschungsergebnisse, unter anderem von MINDFUL NATION UK Report (2015), Tania Singer, Richard Davidson und zahlreichen MBSR-Studien, deuten darauf hin. Der direkte Vergleich legt nahe, dass kontinuierliches Üben von Mitgefühl und Achtsamkeit allgemein zur Bildung nachhaltiger Gesellschaften beiträgt:


BNE / GCED

Transformativer Beitrag von Bildung zum Aufbau einer gesunden Umwelt, wirtschaftlicher Tragfähigkeit, friedlicher und nachhaltiger Gesellschaften. [1]


Ziele BNE:


emotional/sozial: Wertschätzung kultureller Vielfalt, Menschenrechte, Frieden, verantwortungsbewusste Bürgerschaft, Geschlechtergleichberechtigung, nachhaltige Entwicklung,

physisch: Gesundheit [2]


Ziele GCED:


a) sozial: Fundierte Kenntnis der globalen Themen und universellen Werte, wie Gerechtigkeit, Gleichheit, Würde und Respekt;

b) kognitiv: Kognitive Fähigkeiten, um kritisch, systematisch und kreativ zu denken unter Anwendung eines Ansatzes mit vielerlei Perspektiven, der unterschiedliche Dimensionen, Perspektiven und Blickwinkel von Themen anerkennt;

c) emotional/sozial: Nichtkognitive Fähigkeiten einschließlich sozialer Kompetenzen, der Fähigkeit zu Empathie und zu Konfliktlösung, und kommunikative Kompetenzen und Befähigung zum Netzwerken und Interagieren mit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, Herkunft, Kultur und Perspektiven; und

d) emotional/sozial: verhaltensbezogene Fähigkeiten zu gemeinsamem und verantwortungsvollem Handeln und Streben nach dem Wohlergehen aller. [3]


lernenzusein

Transformative Methode zur Entwicklung von Achtsamkeit und Mitgefühl im Bildungssystem:

Förderung des persönlichen Wohlbefindens, der emotionalen Intelligenz und gelungener Beziehungen in Schulen als Grundlage für eine nachhaltige und gesunde Gesellschaft.


möglicher Nutzen lernenzusein – bei kontinuierlicher Übung: [4]


Physisch:

  • Höhere Schlafqualität
  • Verbesserte Immunfunktion
  • Geringere Stress- und Entzündungsmarker sowie Schmerzempfinden
  • Veränderte Gehirnstruktur (neue neuronale Vernetzungen)
  • Verlängertes Leben
  • Teilweise verbesserte Stamina, Energie, Herzgesundheit, Blutzucker und Blutdruck

Emotional:

  • Verbessertes Selbstgewahrsein, Selbstmitgefühl und Selbstakzeptanz
  • Höheres Glücksempfinden und bessere Tagesform
  • Erhöhte Resilienz und emotionale Intelligenz
  • Besseres Stressmanagement
  • Weniger Angst, Depressionen, Suchtausprägungen, selbstzerstörerisches Verhalten und Selbstkritik

Sozial:

  • Verbesserte Empathie und Zuhörfähigkeit
  • Mehr hilfreiche Verhaltensweisen und Mitgefühl
  • Größeres Gefühl der Verbundenheit
  • Bessere Fähigkeit zu verzeihen und zu akzeptieren
  • Weniger urteilend
  • Positive Schulentwicklung insgesamt

Kognitiv:

  • Bessere Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit
  • Mehr Klarheit und besseres Gedächtnis
  • Erhöhte Achtsamkeit und Fokus
  • Verbesserte Meta-Wahrnehmungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit
  • Mehr Kreativität

[1] Bildungsagenda 2030. Aktionsrahmen für die Umsetzung von Sustainable Development Goal 4. Inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie lebenslanges Lernen für alle. Kurzfassung. Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission, 2017. 36 Seiten ISBN 978-3-940785-84-5  (S.19-20)

[2] Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt Lernende, fundierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsvoll zu handeln für eine gesunde Umwelt, wirtschaftliche Tragfähigkeit und eine gerechte Gesellschaft für heutige und künftige Generationen unter Respektierung der kulturellen Vielfalt. Bei BNE geht es um lebenslanges Lernen und sie ist ein integraler Bestandteil von hochwertiger Bildung. BNE ist ganzheitliche und transformative Bildung, die Lerninhalte und -ergebnisse, Pädagogik und das Lernumfeld berücksichtigt. Sie erfüllt ihren Zweck durch die Transformation der Gesellschaft. (UNESCO. 2014. Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. http://www.bne-portal.de/de/infothek/publikationen)

[3] Global Citizenship Education (GCED) zielt darauf ab, Lernende mit folgenden Kompetenzen auszustatten: a) Fundierte Kenntnis der globalen Themen und universellen Werte, wie Gerechtigkeit, Gleichheit, Würde und Respekt; b) Kognitive Fähigkeiten, um kritisch, systematisch und kreativ zu denken unter Anwendung eines Ansatzes mit vielerlei Perspektiven, der unterschiedliche Dimensionen, Perspektiven und Blickwinkel von Themen anerkennt; c) Nichtkognitive Fähigkeiten einschließlich sozialer Kompetenzen, der Fähigkeit zu Empathie und zu Konfliktlösung, und kommunikative Kompetenzen und Befähigung zum Netzwerken und Interagieren mit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, Herkunft, Kultur und Perspektiven; und d) verhaltensbezogene Fähigkeiten zu gemeinsamem und verantwortungsvollem Handeln und Streben nach dem Wohlergehen aller. (UNESCO. 2013. Outcome document of the Technical Consultation on Global Citizenship Education: Global Citizenship Education – An Emerging Perspective. http://unesdoc.unesco.org/images/0022/002241/224115E.pdf)

[4] in Anlehnung an MINDFUL NATION UK, Report by the Mindfulness All-Party Parliamentary Group (MAPPG), October 2015, Chapter 3, S. 30 – 31, Visit themindfulnessinitiative.org.uk/publications/mindful-nation-uk-report

Mehr Infos: lernenzusein.de/warum/unterziel-4-7-bildungsagenda-2030