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Fördert lernenzusein die Entwicklung nachhaltiger Gesellschaften?

Mit lernenzusein möchte ich dazu beitragen, das UNESCO Sustainable Development Goal 4 (Inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie lebenslanges Lernen für alle) bzw. insbesondere dessen Unterziel 4.7 bis 2030 zu erreichen. Das Ziel 4.7 nachhaltiger Gesellschaften kann laut UNESCO-Komission durch den transformativen Beitrag von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Global Citizenship Education (GCED) erlangt werden. [1]

Führt der Nutzen von lernenzusein überwiegend zu den formulierten BNE / GCED-Zielen? Forschungsergebnisse u.a. von Tania Singer, Richard Davidson und zahlreichen MBSR Studien deuten darauf hin. Im direkten Vergleich liegt die Annahme nahe, dass Mitgefühl und Achtsamkeit zur Bildung nachhaltiger Gesellschaften beitragen:

 BNE / GCED

Transformativer Beitrag von Bildung zum Aufbau einer gesunden Umwelt, wirtschaftlicher Tragfähigkeit, friedlicher und nachhaltiger Gesellschaften. [1]

Ziele BNE

emotional/sozial: Wertschätzung kultureller Vielfalt, Menschenrechte, Frieden, verantwortungsbewusste Bürgerschaft, Geschlechtergleichberechtigung, nachhaltige Entwicklung, physisch: Gesundheit [2]

Ziele GCED

a) sozial: Fundierte Kenntnis der globalen Themen und universellen Werte, wie Gerechtigkeit, Gleichheit, Würde und Respekt; b) kognitiv: Kognitive Fähigkeiten, um kritisch, systematisch und kreativ zu denken unter Anwendung eines Ansatzes mit vielerlei Perspektiven, der unterschiedliche Dimensionen, Perspektiven und Blickwinkel von Themen anerkennt; c) emotional/sozial: Nichtkognitive Fähigkeiten einschließlich sozialer Kompetenzen, der Fähigkeit zu Empathie und zu Konfliktlösung, und kommunikative Kompetenzen und Befähigung zum Netzwerken und Interagieren mit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, Herkunft, Kultur und Perspektiven; und d) emotional/sozial: verhaltensbezogene Fähigkeiten zu gemeinsamem und verantwortungsvollem Handeln und Streben nach dem Wohlergehen aller. [3]

 lernenzusein

Transformative Methode für die Entwicklung von Achtsamkeit und Mitgefühl im Bildungssystem: Persönliches Wohlbefinden, emotionale Intelligenz und gelungene Beziehungen in Schulen entwickeln, als Grundlage einer nachhaltigen, gesunden Gesellschaft.

 möglicher Nutzen lernenzusein – bei kontinuierlicher Übung: [4]

    • physisch: höhere Schlafqualität; verbessertes Immunsystem; geringere Stress und Entzündungsmarker, Schmerzempfinden; veränderte Gehirnstruktur (neue neuronale Vernetzungen); verlängertes Leben; teils verbesserte Stamina, Energie, Gesundheit des Herzens, Blutzucker und Blutdruck
    • emotional: verbessert Selbstgewahrsein, Selbstmitgefühl, Selbstakzeptanz, Glücksempfinden, Tagesform, Resilienz, emotionale Intelligenz, und Stressmanagement; weniger Angst, Depressionen, Suchtausprägung, selbstzerstörerisches Verhalten und Selbstkritik
    • sozial: verbesserte Empathie, Fähigkeit zuzuhören, hilfreiche Verhaltensweisen, Mitgefühl, Verbundenheit, Fähigkeit zu verzeihen, Fähigkeit zu akzeptieren, weniger urteilend, positive Schulentwicklung insgesamt
    • kognitiv: bessere Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Klarheit, Gedächtnis, Achtsamkeit, Fokus, Meta-Wahrnehmungsfähigkeit, Reaktionsgeschwindigkeit, Kreativität

 

[1] Bildungsagenda 2030. Aktionsrahmen für die Umsetzung von Sustainable Development Goal 4. Inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie lebenslanges Lernen für alle. Kurzfassung. Bonn: Deutsche UNESCO-Kommission, 2017. 36 Seiten ISBN 978-3-940785-84-5  (S.19-20)

[2] Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befähigt Lernende, fundierte Entscheidungen zu treffen und verantwortungsvoll zu handeln für eine gesunde Umwelt, wirtschaftliche Tragfähigkeit und eine gerechte Gesellschaft für heutige und künftige Generationen unter Respektierung der kulturellen Vielfalt. Bei BNE geht es um lebenslanges Lernen und sie ist ein integraler Bestandteil von hochwertiger Bildung. BNE ist ganzheitliche und transformative Bildung, die Lerninhalte und -ergebnisse, Pädagogik und das Lernumfeld berücksichtigt. Sie erfüllt ihren Zweck durch die Transformation der Gesellschaft. (UNESCO. 2014. Roadmap zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. http://www.bne-portal.de/de/infothek/publikationen)

[3] Global Citizenship Education (GCED) zielt darauf ab, Lernende mit folgenden Kompetenzen auszustatten: a) Fundierte Kenntnis der globalen Themen und universellen Werte, wie Gerechtigkeit, Gleichheit, Würde und Respekt; b) Kognitive Fähigkeiten, um kritisch, systematisch und kreativ zu denken unter Anwendung eines Ansatzes mit vielerlei Perspektiven, der unterschiedliche Dimensionen, Perspektiven und Blickwinkel von Themen anerkennt; c) Nichtkognitive Fähigkeiten einschließlich sozialer Kompetenzen, der Fähigkeit zu Empathie und zu Konfliktlösung, und kommunikative Kompetenzen und Befähigung zum Netzwerken und Interagieren mit Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, Herkunft, Kultur und Perspektiven; und d) verhaltensbezogene Fähigkeiten zu gemeinsamem und verantwortungsvollem Handeln und Streben nach dem Wohlergehen aller. (UNESCO. 2013. Outcome document of the Technical Consultation on Global Citizenship Education: Global Citizenship Education – An Emerging Perspective. http://unesdoc.unesco.org/images/0022/002241/224115E.pdf)

[4] in Anlehnung an MINDFUL NATION UK, Report by the Mindfulness All-Party Parliamentary Group (MAPPG), October 2015, Chapter 3, S. 30 – 31, Visit themindfulnessinitiative.org.uk/publications/mindful-nation-uk-report